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Die ersten Radios
Am Beginn meiner Lehrtätigkeit konnte man neben dem Langwellensender DLF(Deutschlandfunk) auch noch den
Hessischen Rundfunk auf der Mittelwelle hören. Der wurde aber alsbald abgestellt. Heute im Jahre 2011 senden nur noch zwei
Mittelwellensender in der Rhein-Main-Region. Aber auch der SWR wird den Betrieb demnächst einstellen. Bleibt dann
noch der AFN, der jedoch mit geringer Sendeleistung nur schwach zu empfangen ist.
Diese Umstände veranlassten mich, rechtzeitig ein Radio zu entwerfen, mit dem man auch für längere Zeit noch Sender
hören kann. Ich wechselte zur Kurzwelle. Kinder aus verschiedenen Herkunftsländern nehmen damit u.a. Nachrichten in
ihrer "Heimatsprache" auf. Allerdings ist der Kurzwellenempfang abhängig von der Aktivität der Sonne. Die hat z.Z.
nur wenige Flecken. Die Empfangsbedingungen sind ggw. nicht so günstig wie auf der Mittel- oder Langwelle. Dennoch ist
das Kurzwellenradio mit Rückkopplung immerhin empfindlich genug, um die Deutsche Welle, Radio Peking oder Radio Moskau am
Tag zu hören. Am
Abend und in der Nacht stellen sich dann wesentlich mehr Sender zur Auswahl. Und da wir mit dem MP3-Kopfhörer den Ton
wiedergeben, ist eine hinreichende Lautstärke garantiert. In den kommenden Jahren wird die Sonne hoffentlich noch weitere
Flecken entwickeln, so dass man mit einer Verbesserung rechnen kann.
Das 1V-Radio
Die Idee war, ein einfaches Radio zu basteln, das mit einer gebrauchten Batterie betrieben werden kann. Die normale
Stabbatterie vom Typ AA hat 1,5 V, wenn sie neu ist. Bei vielen Anwendungen versagt sie, wenn ihre Spannung unter 1V absinkt.
Hier galt es, eine Schaltung für eine so niedrige Betriebsspannung zu entwickeln. Ich nannte sie "Das 1V-Radio".
Im nachfolgenden Bild seht ihr so eine Brettschaltung, mit der wir damals den HR oder den DLF hörten. Es war also immer nur
ein Sender zu empfangen! Immerhin verwendeten wir eine kleine Ferritantenne. Die hatte einen Eisenkern, der preiswert zu
beschaffen war. Ein Stab von 6mm x 40 mm, wie er für Zwecke der Fersehelektronik in der ehemaligen DDR
produziert wurde. Wir
"verbastelten" also Restposten. Die Empfangsspule wickelte ich immer selbst auf die Kerne, da sie sehr genau abgestimmt
sein musste. Das war bei 80 Exemplaren stets eine Menge Arbeit. Aber der Erfolg war sicher, denn die Antenne des DLF
sind im südlichen Odenwald und strahlen mit zweimal 250 kW. Die Feldstärke ist hier so hoch, dass sie auch in
Stahlbetonbauten gut eindringt. Leider hören Kids nicht gern ständig Programme, die überwiegend auf Sprechbeiträge
abgestimmt sind und wenig Musik bringen. Ein kurzer Versuch mit
dem Empfang des HR-Mittelwellensenders, der ebenfalls nicht weit entfernt war, konnte mehr begeistern. Wir haben mit mehreren
Radios sogar erfolgreich seinen Standort bei Oberhausen gepeilt. Am Ende gingen mir dann auch die Antennenstäbe aus.
Hier ein Foto dieser Radios, die sehr aufwändig waren, wenn man sie mit dem aktuellen KW-Radio vergleicht:
Nachdem keine preiswerten Ferrikerne mehr zu kaufen waren, wickelten wir die Antenne um den Rahmen des Brettes. Das ging
nicht immer ohne Mängel und war eigentlich im Unterricht kaum zu machen. Man musste sich sehr darauf konzentrieren, dass
kein Draht daneben ging und dass die Windungszahl stimmte. Das Radio musste man senkrecht stellen, wenn man lautstark
hören wollte. Aber es funktionierte...
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